Rückblick Österreich – Teil I: Untertauern Tag 1

16 08 2010

Zurück im Lande!

Nach einer anstrengenden, knapp 800km langen Fahrt von Mittersill nach Aachen – nur unterbrochen durch ein kurzes Nickerchen auf einem trostlosen Rastplatz in der Nähe von Koblenz (ja, ich habe es wieder nicht geschafft so lange am Stück zu fahren) – befinden wir uns nun ausgeschlafen und erholt wieder in heimischen Gefilden. In den Koffern, welche noch ausgepackt werden müssen, haben wir aber nicht nur einen Haufen dreckiger Wäsche, sondern auch viele schöne Erinnerungen und zahlreiche Fotos von Leuten, Landschaften und (natürlich) Fischen, die ich in den kommenden Tagen sortieren und hier festhalten möchte. Dabei werde ich chronologisch vorgehen: Zunächst möchte ich unsere erste Woche an der Taurach, in der wir zu Gast bei Familie Kohlmayr in Untertauern waren, zusammenfassen. Anschließend werde ich dann unsere zweite Woche in Mittersill im Hotel Bräurup Revue passieren lassen und versuchen, meinen persönlichen Eindruck zur großen (zu großen?) Auswahl potentieller Fischgewässer wiedergeben.

In der Nacht von Sonntag auf Montag ging es endlich los. Genauer: Um Punkt drei Uhr klingelte der Wecker – der offizielle Startschuss in unseren wohlverdienten Urlaub. Früh war ich am Abend zuvor schlafen gegangen und dennoch musste ich – wie auch schon im letzten Jahr – bereits nach ein paar Stunden einen „Powernap“ (neudeutsch für „kurzes Schläfchen“) einschieben. Dunkelheit, Regen und Autofahren…nichts für mich! Knapp 4 Stunden später hatten wir es ohne weitere nennenswerte Unterbrechnungen aber fast geschafft: wir passierten die Grenze nach Österreich. Kurz vor Salzburg – nur noch ca. eine Stunde Autofahrt vor uns und es regnete noch immer in Strömen – ließen wir uns zu einer beunruhigten Abfrage der Wettervorhersage mittels Iphone hinreißen. Ort: Untertauern. Ergebnis: 5 Grad und Schneeregen. Reaktionen: Von „Ohje“ bis „Was solls!? Ich wollte schon immer mal im Schnee auf Äschen fischen.“

Wo das Handy gerade schonmal gezückt war, versendeten wir erste SMS-Grüße: Bei Marc bedankte ich mich für seinen original belgischen Reisfladen, den ich in einem kurzen Stau hinter München vertilgt hatte. Bei Michaele und Daniel – Freunde, die wir im Jahr zuvor bei Kohlmayrs kennengelernt und noch öfter getroffen hatten – erkundigten wir uns, wo sie denn nun ihren Urlaub verbrachten. Es dauerte nur wenige Sekunden und wir bekamen folgende (sinngemäße) Antwort: „Haben uns kurzerhand entschlossen auch nach Österreich zu fahren. Sind in Untertauern und warten im Biergarten auf euch.“ Verdutzte und ungläubige Gesichter bei Anna und mir… Ein kurzer „Kontrollanruf“ bei Daniel – der der Geräuschkulisse nach anscheinend gerade am Fischen war – ließ unsere anfängliche Skepsis jedoch schnell verfliegen. Lachend und voller Vorfreude auf das unerwartete Treffen vergingen die letzten Kilometer wie im Flug. In Untertauern angekommen, sahen wir die beiden (ihn am Bindestock) schon von Weitem wie angekündigt im Biergarten sitzen, und dass, nicht wie das Iphone prophezeit hatte im Schneeregen bei eisigen Temperaturen, sondern bei angenehmen Temperaturen im Sonnenschein. Diese Technik… diesmal zum Glück nicht sonderlich verlässlich!

Nur 60 Minuten später standen Daniel und ich im kühlen und rauschenden Wasser der Taurach. Die letzten Etappen bis zu diesem lang ersehnten Moment in Kürze: freudige Begrüßung, erfrischendes Radler, kurzer Check-In, vertraute Wathose. Da es bereits Nachmittag war und uns bis zum vielversprechenden Menu am Abend nur wenige Stunden blieben, entschieden wir uns kurzerhand für den Abschnitt auf Höhe des Hotels – genauer: am Wildpark, vom Wehr bis zur Brücke stromaufwärts. Wir fischten zusammen, er die eine Uferseite, ich die andere.


Bild 1 & 2: Die erste Pirsch

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Wir servierten unsere gut sichtbaren und wie ein Korken schwimmenden Elchhaar-Trockenfliegen an der kurzen Leine in die ruhigen Taschen hinter größere Steine und ins seichte Wasser des stark bewachsenen Randbereichs. Nach ein paar Würfen der erste sanfte Biss: die erste (wenn auch kleine) Forelle des Urlaubs! Ihr folgten auf den nächsten 200 Metern weitere Bachbewohner zunächst in die feuchten Hände und dann zurück in ihr feuchtes Element.

Bild 3: Die erste Forelle


Nach diesem gelungenen Auftakt blieb uns bis zum Essen noch ein wenig Zeit. Also knüpften wir für ein paar weitere Würfe schwere Streamer ans Vorfach und ließen selbige durch tiefere und schnelle Passagen unterhalb eines großen Pools nahe der Forellenzucht stromabwärts taumeln. Auch hier dauerte es nicht lange, bis die ersten Bach- und Regenbogenforellen von unseren Mustern (ich versuchte es mit einem schwarzen Woolley Bugger, Daniel mit einem schwarzen Zonker) überzeugt werden konnten und beherzt zupackten. Genug gefischt für den ersten Tag!

Bild 4: Eine stattliche Bachforelle

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Den Schlusspunkt hinter diesen ersten ereignisreichen Tag unseres Urlaubs setzten Daniel und ich am hoteleigenen Bindetisch. Für den nächsten Tag wollten wir noch zwei Muster, zwei  Köcherfliegen, binden: Die erste Variaten war eine Elk-Hair-Caddis mit einem braunem Körper aus CDC-Federn und einer braunen Hahnenhechel als Rippung. Die Flügel waren aus braunem Elchhaar. Zusätzlich wurde orangenes Rehhaar als Sichthilfe eingebunden. Die zweite Variaten hatte einen Körper aus grünem ICE-Dubbing, einer Rippung aus rundem Goldtinsel und brauner Hahnenhechel und einen Flügel aus weißem Elchhaar mit fluo roter Sichthilfe aus Antron. Ein Muster welches ich an der Rur sehr gerne fische. Ob es auch an der Taurach erfolgreich war?

Der zweite Tag sollte es zeigen…

 

Die anderen Tage

Teil 2: Untertauern Tag 2

Teil 3: Untertauern Tag 3

Teil 4: Untertauern Tag 4

Teil 5: Untertauern Tag 5

Teil 6: Untertauern Tag 6

Teil 7: Untertauern Tag 7 (von Anna)

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Impressionen Untertauern Tag 1

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3 responses

16 08 2010
Max

Sehr schöner Bericht, tolle Fotos.
Ich freue mich schon auf meine Zeit dort ;D

Gruß Max

16 08 2010
Frank

Hey Alex,

was für herrliche Fische! Das sind echte Schönheiten, und ich freue mich mal wieder sehr für dich über die gelungenen Tage – und bedanke mich herzlich für den lesenswerten Bericht!

Dein Frank

28 02 2012
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