Der 1. Mai ist nicht nur in Deutschland ein Feiertag, sondern auch im benachbarten Belgien. Daher verabredete ich mich vor einigen Wochen für den gestrigen Donnerstag mit den Jungs von
Rodtrip zum gemeinsamen Fischen. Mathias und Jeremy kommen aus dem wallnischen Teil Belgiens und sind regelmässig an vielen Gewässern unterwegs, die auch ich gerne besuche. Daher war es längst überfällig, dass wir einmal gemeinsam die Fliegen übers Wasser treiben ließen. Wir entschieden uns für den Besuche eines malerisch gelegenen Flüsschens in den Ardennen, der zum großen Teil durch ein unbesiedeltes Waldgebiet fließt, dessen Ufer hier und da aber auch von Wiesen und Feldern begleitet werden.Auf dem Hinweg zu unserem Treffpunkt machte ich allerdings noch kurz an einem anderen Gewässer Stop, um mich mit Kristof zu treffen. Er hatte wenige Tage zuvor seine 10ft. Rute gebrochen und jeder, der sich einmal an eine lange Rute zum Nymphenfischen gewöhnt hat weiß, dass man anschließend nicht mehr ohne möchte. Daher hatte ich für ihn eine Ersatzgerte dabei und wir nutzen die Gelegenheit, um zwischen zwei ‚Croissant Chocolat‘ ein wenig zu fischen.
Innerhalb dieser halben Stunde ist dann folgendes passiert:Alles fing zunächst ganz harmlos an. Am gemächlichen Auslauf einer schnellen Rinne konnte ich direkt bei einer der ersten Driften eine schön Äsche auf einen Micro-Jig lmit silbernem Tungstenkopf fangen. Nur wenige Driten später dann an beinahe selber Stelle das „Biest“, jene 50cm Bachforelle
vom Wochenende zuvor. Sie hatte sich nur wenige Meter flussabwärts einen neuen Standort gesucht. Nach einem kurzen Drill mit einigen Sprungeinlagen der dickbäuchigen Rotgetupften ging es dann für uns mit einer Regenbogenforelle weiter – an diesem Fluss eine absolute Rarität. So habe ich in den letzten Jahren dort gerade einmal drei Regenbogenforellen live erleben können. Mit dieser Überraschung nicht genug, denn nur wenig später war es eine Meerforelle, die für kurze Zeit unser Schonnetz belebte. Ich hatte schon davon gehört, dass viele, viele Kilometer flussabwärts Meerforellen regelmäßig gesichtet werden, niemals aber so weit oben. Zu guter letzt noch das i-Tüpfelchen: Kristof hatte einen kleinen Döbel im Drill (auch die sind sonst sehr selten anzutreffen) und kurz vor der Landung wurde der 30cm Fisch von einem Hecht mit knapp dreifacher Körperlänge attackiert! Hechte hatten wir hier noch nie zu Gesicht bekommen, ein paar Tage zuvor aber Gerüchte über einen Entenschnabel vernommen. An diesem ‚Anglerlatein‘ war wohl etwas dran 🙂 Gelandet wir den Hecht übrigens nicht. Nach kurzer Zeit schien ihm der seltsame Döbel wohl doch zu zappelig und er spuckte ihn einfach wieder aus und verschwand in den tiefen des Pools – der übrigens entstanden ist, weil deutsche Soldaten hier im Zweiten Weltkrieg eine Bombe haben fallen lassen. Ziel war eigentlich eine Brücke, ca. 50m flussaufwärts gewesen.Mit einem Lachen im Gesicht und einer bunten Mischung Fisch vor dem inneren Auge (Äsche, das „Biest“ sowie diverse kleinere Bafos, eine Regenbogenforelle, eine Meerforelle, ein Döbel und fast eine Hecht) machte ich mich dann schleunigst auf den Weg Richtung Ardennen, um dort auf Rodtrip (oder zumindest einen Teil des Teams) zu treffen.
Unser gemeinsamer Tag in einem ruhig gelegenen Tal verlief gegen meinen ereignisreichen Morgen fast ‚unspektakulär‘. Wären da nicht die für diese Jahreszeit vielen Sedges auf dem Wasser gewesen! Wir konnte eine Reihe schöner Bachforellen gezielt mit der Trockenen anwerfen und auch deshalb ein paar nette Sequenzen mit unseren Videokameras einfangen. Auf das Ergebnis bin ich sehr gespannt, sind die bisherigen Produktionen von Mathias und Jeremy doch allesamt sehr schön anzusehen und kurzweilig geschnitten. Der Tag war aber nicht nur deshalb etwas besonderes, sondern seit langem habe ich nochmal in einer malerischen Kulisse, fernab von Trubel und Hektik in aller Ruhe gefischt. Seitdem der Pegel der Rur eine dortige Fischerei kaum möglich (oder zumindest wenig attraktiv) macht, treibe ich mich die meiste Zeit an viel bevölkerten und überwiegend urban-geprägten Gewässern rum.
Auch die kommenden Tage wird es eher Wald statt Stadt geben, denn es geht in die Eifel. Ich bin sehr gespannt, ob sich der erste positive Eindruck meiner neuen Vision ‚Cult‘ (#3 10.8 ft.) bestätigt. Von der ‚Rulla‚ bin ich jedenfalls schon restlos begeistert. Ich habe das 2er-Modell gewählt und obwohl es eigentlich für Schnüre der Klasse 6-8 vorgesehen ist, balanciert die Rolle die lange Rute perfekt aus. Was die Fischerei angeht, bin ich hingegen noch ein wenig skeptisch. Leider haben die Regenfälle nicht wirklich gereicht, um die Pegel der nördlichen Eifelgewässer steigen zu lassen. Aber ich denke, dass es so oder so zwei ereignisreiche Tage werden und hoffe, dass Ihr auch ans Wasser kommt!
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