WICHTIG: NEUE WEBSEITE

5 03 2015

von Alex

FLYBEI bekommt ein Face Lift! Ab der kommenden Woche findet ihr unter den Adressen www.flybei.de und www.fliegenfischen-euregio.de unsere neue Webseite. Ein neues Design, neue Funktionalitäten und viele viele Neuigkeiten für 2015 warten dann dort auf euch.

Auf der derzeitigen Übergangsseite könnt ihr euch jetzt bereits zu unserem neuen NEWSLETTER anmelden. Der alte Newsletter wird nicht weiter gepflegt werden und eure Abos können leider nicht automatisch mit umziehen. Falls ihr also auch weiterhin unseren Newsletter erhalten wollt und vor allen anderen über unsere Beiträge, Aktivitäten und Angebote informiert werden möchtet, müsst ihr euch schnell und einfach nochmal hier anmelden. Unter allen Anmeldungen bis zum offiziellen Start der neuen Webseite werden 3 Preise verlost. Genaueres dazu erfahrt ihr in Kürze nochmal hier oder wie immer auf unserer Facebook-Seite.

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Und noch eine zweite kurze Ankündigung für alle Fliegenfischer aus der Euregio und der Umgebung: Kurz vor dem Saisonstart findet die erste Ausgabe unseres Bindestammtisches in Aachen statt. Wir treffen uns am 12. März wie immer um 19.00 Uhr im Aachener Kapellchen (Malmedyer Straße 17, 52066 Aachen). Wir haben den großen Raum reserviert und wieder Platz für 15-20 Leute. Bitte gebt mir kurz Bescheid ob ihr kommt (kontakt@flybei.de) oder sagt unserer Veranstaltung bei Facebook zu. Thematisch habe ich keine konkreten Vorschläge. Mich würden natürlich eure Fliegendosen für den Saisonstart interessen. Natürlich bringe ich auch meine Dosen mit, habe allerdings bis dahin noch einiges zu tun 🙂

Also nochmal in kur: Newsletter anmelden, www.flybei.de unter den Favoriten speichern und zum Bindestammtisch kommen.

Wer es nicht zum Stammtisch schafft, aber sich für die neue Saison noch mit ein paar Dingen eindecken muss oder ein paar letzte Tipps braucht, der kann mich am Samstag (7. März) auch in Herzbrock treffen. Dort bin ich auf der Jubiläumsmesse bei Thomas Dürkop von Full-Service-Flyfishing zu Gast und stelle die neuen Produkte von Vision Fly Fishing für 2015 vor. Würde mich freuen dort das ein oder andere Gesicht zu sehen!

Tight Lines!

Alex





RISE Film Festival

19 02 2015

von Alex

Vor ziemlich genau vier Jahren saß ich mit Marc das erste Mal in einem Kölner Kino und wir sahen einen Film übers Fliegenfischen auf der großen Leinwand. Wie wohl die meisten von uns, konsumiere ich bewegete Bilder von fernen Gewässern ansonsten nur auf dem heimischen Fernsehgerät oder Computer. Manchmal lasse ich mich vielleicht vor dem Schlafengehen nochmal schnell in ein anderes Land entführen und schaue einen kurzen Clip auf dem Handy – wenns sein muss sogar unter der Decke, damit die Freundin nicht geweckt wird.

Das alles ist aber nicht vergleichbar mit dem Erlebnis, mit vielen Gleichgesinnten in einem dunklen Saal zu sitzen, Popcorn zu knabbern, ein Bierchen zu trinken und es nach der Vorstellung noch weniger erwarten zu können, dass die Forellensaison endlich wieder startet. Und genau darin liegt die größte Stärke des RISE Film Festivals, das wieder durch viele Städte in Deutschland, der Schweiz und Österreich tourt. Es sind nicht unbedingt nur die aufwendig prodzuierten Filme von Gin-Clear Media aus Neuseeland, die mich auch am kommenden Dienstag wieder nach Köln fahren lassen. Es ist vielmehr die Neugier zu sehen, wie viele unterschiedliche Menschen mit der gleichen Leidenschaft es in der unmittelbaren Umgebung gibt. Das RISE bringt diese Menschen jedes Jahr zusammen, steckt sie gemeinsam in einen gemütlichen Kinosaal und nimmt sie für zwei Stunden mit um die Welt. Gibt es an einem Dienstagabend etwas besseres? Ich denke kaum! Daher freue ich mich wieder auf den Besuch des RISE am 24.02. und darauf, weniger als vier Wochen vor Ende der Schonzeit bekannte und neue Gesichter zu treffen.

Diesmal machen wir uns mit einem Teil unseres Bindestammtisches auf den Weg in die zweitschönste Domstadt. Und ich bin mir sicher, dass der Abend nach einer tollen Vorstellung nicht vorm Kino, sondern in einem Kölner Brauhaus seinen verdienten Abschluss finden wird. Wer kann schon früh schlafen, wenn er gerade Videos wie die folgenden gesehen hat und weiß, dass er bald selber wieder im Wasser stehen wird?!

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Alle Tourdarten finden sich auf der Webseite des RISE Film Festivals sowie der regelmäßig aktualiserten Facebook-Seite.

 

 

 

 

 





Rückblick Juni und einige News

30 06 2014

von Alex

Mein letzer Post für FLY.BEI liegt schon wieder über 3 Wochen zurück. Verdammt! Ich komme derzeit einfach nicht hinterher, neben meinen Kursen und Guidings und natürlich meinen eigenen Ausflügen ans Wasser, alles Erlebte hier für mich – und natürlich für Euch – festzuhalten. Zum Glück gibt es Facebook, wo ich abends zwischen zwei schnellen Nymphen für den nächsten Tag noch einen kleinen Beitrag einschieben kann. Denn zu berichten gibt es einiges! Und das auf allen Ebenen:

Aus fischereilicher Sicht wüsste ich derzeit gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Ich könnte weit ausholen und würde vermutlich viele Superlative verwenden. Um es aber mal auf den Punkt zu bringen: Es ist mit Abstand meine bisher beste Forellensaison! Ich habe meine zu Beginn des Jahres formulierten persönlichen Ziele allesamt schon lange erreicht. Um ehrlich zu sein, bei weitem übertroffen. Beim Fussball würde man wohl sagen „Jetzt kann befreit aufgespielt werden.“ Auf das Fischen passt dieser Spruch jedoch nicht ganz, denn so etwas wie ‚Druck‘ habe ich noch nie verspürt. Das wäre ja auch das Ende! Das Fliegenfischen, der Fluss und die Fische sind neben meiner Familie meine wichtigsten Energiespender. Klingt ziemlich esoterisch, ist aber so. ‚Fliegenfischen‘ ist mehr als ein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung für mich. Diese Begriffe treffen es nicht ansatzweise. Es ist vielleicht so etwas wie eine ‚Passion‘ oder eine Leidenschaft. Aber auch das klingt zu schwach. Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden am Tag ich mich mit irgendeiner der unzähligen Facetten des Themas – auch ohne eine Wathose zu tragen – auseinandersetze. Hierin könnte vielleicht auch einer der Gründe für diese fantastische Saison liegen, denn ich versuche derzeit so viele Informationen wie nur möglich über Techniken und Taktiken zu sammeln, zu vergleichen und mit meinen persönlichen Erfahrungen vom Wasser zu konfrontieren.

Mein Fokus liegt dabei natürlich auf dem Nymphenfischen. Es ist ein unfassbar komplexes Feld und es gibt so viele unterschiedliche Stellräder, die justiert werden können. Ob es die Zusammenstellung des Vorfachs ist. Ob es die Auswahl der Nymphen ist. Ob es die Anordnung der Nymphen ist. Ob es die Präsentationstechnik ist. Ob es die Auswahl der Stellen ist. Ob es der Zielfisch ist. Neulich erwiderte jemand auf einen Beitrag von mir im Fliegenfischer Forum zum Thema ‚Nymphenvorfächer‘, dass das Vorfach (und einiges mehr) doch völlig überbewertet seien. Das wichtigste sei (Zitat) „das Handwerk“. Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion, aber fragte mich noch ein paar Mal, was denn dieses „Handwerk“ eigentlich sein soll. Ich stelle mir darunter vor, zu wissen UND begründen zu können, ‚wann‘ ich ‚was‘ am Wasser mache und ‚wie‘ ich dieses ‚was‘ dann auch tatsächlich praktisch (möglichst effizient) umsetzen kann. Und dazu gehört definitiv auch so etwas wie der Aufbau eines auf die Präsentationstechnik, die Gewässerstruktur und die Auswahl der Nymphen abgestimmtes Vorfach. Zum „Handwerk“ eines Fliegenfischers gehört meiner Meinung nach weit weit mehr, als das bloße Beherrschen des Wurfes. Es ist alles, was den Fang eines Fisches beeinflusst. Gengug aber jetzt von diesem esoterischen und theoretischen Gedankengängen. Zurück zur Fischerei der letzten Wochen und zum eigentlichen Handwerk!

Kristof und ich haben in dieser Saison jede von uns gefangene Bachforelle sowie jede Äsche über 40cm fotografiert. Damit aber nicht genug, wir haben alle möglichen Daten zu den einzelnen Fängen und ihren Umständen gesammelt. Dabei sind schon jetzt einige interessante Erkenntnisse entstanden. Insbesondere, weil wir einige Fische schon aus unseren Fotoarchiven der letzten Jahre kannten, oder aber so viel Glück hatten, sie in der laufenden Saison wiederholt zu Gesicht bekommen zu haben. Eine im März gefangene 40+ Bachforelle war z.B. Ende Mai bereits fast 4cm gewachsen, eine 54er aus dem letzten Herbst maß nun schon stattliche 64cm. Andere waren hingegen in zwei Jahren kaum gewachsen. Von vielen Bachforellen konnten wir ihre Wege durchs Gewässer rekonstruieren, trafen sie an unterschiedlichen Stellen (abhängig vom Wasserstand) an. Auch das Fressverhalten bei unterschiedlichen Wasserständen und Wetterbedingungen ist interessant zu beobachten. Wann geht eine Großforelle auf abendliche Kleinfischjagd im flachen Uferbereich und wann zeichnet sie sanfte Ringe auf die Oberfläche? Gemeinsam haben wir in diesem Jahr nun eine hohe zweistellige Anzahl unterschiedlicher Salmoniden aus unterschiedlichen Flüssen in unserer Datenbank und hoffen, dass in den Monaten bis zur Schonzeit noch einige dazu kommen werden.

In der Gallerie unten seht ihr eine Auswahl der schönsten Fische der letzten Wochen. Die Zeichnungen und Körperformen sind so unterschiedlich, wie die Standplätze und Gewässer, wo sie gefangen wurden. An schmalen Flussläufen und aus deren kleinen Gumpen mit leichten Mustern hervorgenympht. In breiten Passagen mit gleichmäßiger Strömung auf Sicht mit der Trockenen überlistet. Oder aber in tiefen Rinnen mit schweren Jigs hartnäckig überredet. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie sich allesamt einige Jahre im jeweiligen Gewässer behaupten mussten und nicht ‚fettgezüchtet‘ besetzt wurden. Dies macht sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern vorranig auch in ihrer Kampfkraft bemerkbar! Vor ein paar Tagen war ich mit Lennet an einer für uns neuen Stelle unterwegs und wir konnten auf 100m Flusslauf Fisch auf Fisch fangen. Beim ersten besseren Exemplar knapp über 30cm war Lennet erstaunt, wie viel Energie die noch recht junge Rotgetupfte hatte, nur um wenig später die Rutenspitze der sensiblen ‚Cult‚ bis ins Handteil gebogen zu sehen und seine erste 40+ Bachforelle in diesem Jahr – nach spektakulärem Drill am Rande einer Baumwurzel auf engstem Raum – in den nassen Händen halten zu dürfen.

Lennet

(42cm – Und die 3er ‚Cult‚ im Halbkreis)

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In besonderer Erinnerung sind mir in den letzten Wochen vier Fische geblieben:

Den ersten in der Reihe hatten wir wochenlang ‚verfolgt‘ bzw. mehrmals Kontakt mit ihm gehabt. Das kräftige Männchen stand an einer sehr schwer zu befischenden Stelle mit ungleichen Strömungen und schlug uns drei Mal ein Schnippchen. Entweder, weil er mit heftigen Kopfstößen früh im Drill ausstieg, oder aber sich in das dichte Totholz seines Standplatzes kämpfte. Bei der vierten Begenung behielten wir die Oberhand und kannten seine Fluchtwege. Kristof parierte den ersten Marsch stromauf, ich stellte mich dem Fisch in den Weg, er kehrte um und zog in Richtung einer ruhig fließenderen Passage stromab. Dort war es dann kein Problem ihn auszudrillen und die schwere Köcherfliegennymphe behutsam aus seinem gewaltigen Maul – das insbesondere durch einen langen spitzen Zahn gekennzeichnet war – zu lösen.

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(Kräftiges Männchen – Wir nennen ihn ‚The Tooth‘)

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Der zweite Fisch von besonderer Bedeutung für mich war der erste auf meine neue MAG 3/4 mit 10ft. Der Tag war für Kristof und mich wohl auch wegen eines kühlen Nordwindes eher schleppend verlaufen und wir waren kurz davor, unsere Zelte am ausgewählten Flussabschnitt abzubrechen. Wir standen unterhalb einer langen Rinne, die wir bereits befischt hatten und aus der wir in der jüngeren Vergangenheit einige große Bachforellen und Äschen locken konnten. An diesem Tag hatten wir uns die Stelle aber rausgepickt, weil ich wenige Tage zuvor dort einen 14er Jig-Haken im Drill aufgebogen bekommen hatte. Ein gewaltiger Fisch zog mit meiner Nymphe stromauf, ohne sich mir zu zeigen und hinterließ mich und meinen offenen Hakenbogen vollkommen fassungslos. Dieses gewaltige Exemplar musste ich einfach sehen! Offenbar aber nicht an diesem Tag, denn wir hatten wirklich einiges probiert. Wir überlegten also, wohin es uns für den Abendsprung verschlagen sollte und noch während wir diskutierten und ich nebenbei mit einem Auge weiterfischte, überraschte mich aus dem Nichts ein satter Biss. Fast hätte ich den Anschlag versemmelt, aber etwas verspätet schien der Haken doch gepackt zu haben. Es folgte eine lange, lange Flucht stromabwärts und ein Spurt von mir und Kristof durchs bauchhohe Wasser. In einer ruhigeren Passage kescherte mein Freund den Fisch und ich eilte, die vielen Meter Schnur aufkurbelnd herbei. Eine der schönsten Bachforellen, die ich bisher gesehen habe. Sie hatte nur sehr wenige blasse rote Punkte und das erste woran ich dachte, als ich sie sah war: Neuseeland! Sie war hochrückig, hatte eine massive Schwanzflosse und war weitaus schwerer als einige längere Exemplare, die wir die Wochen zuvor gefangen hatten.

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(Neuseeland – Nur nicht so weit weg)

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Den dritten Fisch schenkte ich mir dann selber zu meinem Geburtstag. Wieder ein Männchen. Ich hatte die Forelle einige Wochen zuvor aus hoher Position gesehen, aber konnte sie damals nicht überlisten. An diesem Tag stimmte der Wasserstand für die Stelle, an der das Wasser in einer engen Kurve mit einem lauten Rauschen ans Ufer prallt. Bei etwas mehr Wasser vermutete ich den Fisch jedoch nicht in dieser starken Strömung am Kurveneinlauf, sondern etwas weiter hinten im Pool. Vielleicht geschützt, tief sitzend neben einem der großen Steine. Und so war es auch. Bereits eine der ersten Driften im ruhigeren Wasser brachte den erhofften Kontakt, noch bevor sich eine der vielen kleineren Rotgetupften im gemächlichen Auslauf meine Nymphe schnappen konnten. Zum Glück zog das torpedoförmige Männchen mit mir stromabwärts, denn in Richtung Kurveneingang hätte ich aufgrund des vielen Totholzes und sehr tiefen Wassers schlechte Karten gehabt. Zumal ich an diesem Tag ausnahmsweise alleine unterwegs war. In diesen Fällen ist es sonst oft ein taktischer Schachzug, dass der jeweils andere den Fisch schleunigst überholt, sich ihm in den Weg stellt, so zur Umkehr auffordert und im Endeffekt von den Gefahrenherden unter Wasser abhält. Alleine ist dies auch machbar, bedarf aber ein bisschen mehr Aufwand. Ich hätte am Fisch vorbei sprinten und dabei die Schnur auf Spannung halten müssen. Oberhalb von ihm hätte ich Druck ausüben müssen und ihn so als natürliche Reaktion in die Gegenrichtung bewegen können (Denn oftmals gilt: Übe ich zu Beginn des Drills Druck nach rechts aus, geht der Fisch nach links. Gleiches natürlich umgekehrt; Möchtet ihr also eine Großforelle unmittelbar nach dem Take vom Totholz fernhalten, kann es erfolgreich sein, ihn in Richtung des Totholzes zu ziehen. Er wird den Druck erwidern und in die Gegenrichtung schwimmen). Ich bin mir sicher, dass wir viele unserer Großforellen alleine und ohne diese Tricks nicht, oder vielleicht nur nach viel längeren und für den Fisch anstrengenderen Drills, gefangen hätten. Ein Freund mit einem großen Kescher, der genau weiß, was er machen soll ist einfach Gold wert!

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(Mein Geburtstagsgeschenk – An der neuen MAG 3/4 10ft.)

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Die vierte Forelle haben Kristof und ich uns hart erarbeitet und für sie einige Strapazen auf uns genommen. Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir bei Nieselregen, mit wenig Schlaf in den Knochen und nach einem längeren Fußmarsch die auf den ersten Blick unspektakuläre Stelle. Hier war in diesem Jahr mit Sicherheit noch nie oder nur wenig gefischt worden. Der Pegel war sehr niedrig und das Wasser floss hier flach und schnell an einer Baumwurzel vorbei. Unterhalb des Baums war ein kleiner Pool, maximal 2m lang und etwa einen Meter tief. Wir näherten uns ihm stromaufwärts, Kristof fischte vor mir mit zwei schwereren Nymphen, ich mit einer leichten Hasenohr auf einen 16er Haken hinterher. Er hatte die Stelle gefunden, also war dies mehr als fair 🙂 Wir fingen im Auslauf des Pools schnell einige Fische und näherten uns Drift für Drift dem Baum und seinem roten Wurzelwerk. Als Kristof vor mir die Stelle mit seinen schweren Nymphen ausgefischt hatte, platzierte ich meine Hasenohr an den Rand der Wurzeln und ließ sie an der kurzen Leine kontrolliert in das winzige Becken trudeln. Sofort kam der Biss! Der Fisch schoss stromauf in Richtung Rausche, Baum und Wurzeln, aber Kristof reagierte schnell. Er stellte sich in den flachen Bereich und der Fisch kehrte in den Pool zurück. Im Auslauf konnten wir ihn wenig später das erste Mal in voller Pracht bewundern und sahen im klaren Wasser seine Punkte leuchtend orange scheinen. Sie sahen aus, wie mit einem zu großen Pinsel und satter Farbe aufgetragen. Makellos!

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(Stealth Mode On – Vorsichtiges Anpirschen brachte dieses Prachtexemplar)

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Bevor ich diesen Artikel beende und überlege, welche Geschichte ich im hoffentlich schon morgen oder übermorgen erscheinenden nächsten Artikel auf FLY.BEI unterbringen werde, noch ein paar abschließende Ankündigungen – mit denen ich die Brücke zur Einleitung dieses Posts schlagen möchte. Zu berichten gibt es nämlich z.B. noch, dass ich im August und September zwei ganz besondere Kurse anbieten werde, auf die ich mich persönlich sehr freue. Hierzu hole ich mir Verstärkung aus Belgien, von bekannten Fliegenfischern, die schon viele Erfahrungen auf nationalen und internationalen Meisterschaften gesammelt und viele Erfolge erzielt haben. Eine einmalige Chance!

Am 17. August werden Philippe Hardy und ich unter dem Titel ‚Nymphing Master Class‚ einen vollen Tag ganz im Zeichen des ‚Euro Nymphings‘ und anderer erfolgreicher Nymphen-Techniken gestalten. Der Kurs richtet sich an Fortgeschrittene oder Neulinge, die sich intensiv mit dem Thema ‚Nymphenfischen‘ auseinandersetzen möchten und die wichtigsten Basics bereits sicher beherrschen. Abhängig von den Wetter- und Wasserbedingungen wird der Kurs entweder in der Eifel oder aber an einem von drei Flüssen in der Wallonie stattfinden. Die Anfahrt vom Dreiländerpunkt wird aber nicht länger als 60 Minuten betragen. Der Kurs ist für maximal 6 Personen ausgelegt, so dass wir Euch intensiv am Wasser begleiten und unterstützen können. Ich werde meinen Beitrag zum Workshop auf Deutsch gestalten, Philippe wird in Englisch unterrichten. Im Fokus stehen neben unterschiedlichen Präsentationstechniken natürlich das eigenständige Aufbauen von Vorfächern, das bewusste Einsätzen unterschiedlicher Muster, das Lesen des Gewässers und das besondere Werfen mit der Nymphe. Nähere Informationen zu diesem Workshop erhaltet ihr jetzt schon bei mir per Mail (kontakt@flybei.de), oder aber spätestens in einem eigenen Infotext, der in Kürze online gehen wird.

Philippe Hardy

(Nymphing Master Class – Workshop mit Philippe Hardy)

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Der Kurs im September (voraussichtlich an einem Tag des Wochenendes 20/21. September) steht unter dem gleichen Motto. Da ich aber hierzu noch ein paar Dinge abschließend abstimmen muss, kommen die konkreten Angaben erst in ein paar Tagen. Aber auch zu diesem Workshop könnt ihr Euch jetzt schon bei mir erkundigen. Ich gehe davon aus, dass die 6 Plätze auch hierzu rasch vergeben sein werden.

Was gibt es daneben sonst noch? Die ersten Hechttouren stehen an und auch die ersten Hechtkurse sind ebenfalls bereits geplant. Ab September (bei schlechtem Wetter auch schon ab Ende August) geht es regelmässig los! Bei Interesse einfach jetzt schon melden.

Hatte ich übrigens schon die neue FLY.BEI Webseite erwähnt? Auch darauf freue ich mich ganz besonderes. Sie geht ebenfalls in Kürze online und wird definitiv dazu beitragen, dass ich neben meiner Aktivität auf Facebook wieder etwas aktiver zum Schreiben komme. Daneben gibt es noch eine für mich persönlich sehr positive Neuigkeit, die ich Euch hoffentlich Ende der Woche mitteilen kann. Vorher werdet ihr aber nochmal hier von mir hören bzw. lesen, denn der gestrige Ausflug in die Eifel muss unbedingt festgehalten werden. (So etwas nennt man im Film einen Cliffhanger, oder?)

Bis dahin: Tight Lines!

Euer Alex

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Rückblick: Fliegenfischer-Stammtisch Aachen, Eifel, Euregio

27 02 2013

von Alex

Am gestrigen Dienstag fand das erste Treffen unseres Aachener-Fliegenfischer-Stammtisch statt. Man könnte diese neugegründete Runde für Fliegenfischer aus Aachen, der Eifel, der Euregio und natürlich für Gleichgesinnte aus den benachbarten Städten Jülich, Düren, Mönchengladbach und Köln auch als „Bindetreffen“ deklarieren, denn es wurde über dem ein oder anderen Bierchen (oder dem ein oder andere Pfefferminztee) nicht nur geklönt und gefachsimpelt, sondern alle stimmten sich auf den bevorstehenden Saisonstart auch mit dem Binden einiger schwerer Nymphen ein. Die über den langen aber zugleich kurzweiligen Abend enstandenen Muster hätten in Ihrer Gesamtheit sicher eine kleine Fliegendose gefüllt und reichten von bunten Bachflohkrebsen über Klassiker wie Red-Tag und Pheasant Tail bis hin zu geglückten Experimenten mit Polish Quill und UV-Kleber.

Aber nicht nur das Interesse am Fliegenbinden, der Eifer am Bindestock und die sehenswerten Ergebnisse lassen mich sehr positiv auf den gestrigen Abend zurück schauen: In erster Linie fand ich es schön zu sehen, dass das Thema „Fliegenfischen“ eine sehr gesellige und kommunikative Sache sein kann. Es ist eben weit mehr als nur alleine im Fluss zu stehen. Und gerade DIESER Aspekt, das Zusammenkommen unterschiedlichster Personen, das sich Austauschen und voneinander Lernen, ist eine der vielen faszinierenden Facetten unserer Passion über das eigentliche Erlebnis in der Natur hinaus. Dass dies andere Fliegenfischer auch so sehen hat mich sehr gefreut! Immerhin waren wir – trotz des RISE Film Festivals in Köln, dessen Terminierung ich bei der Planung unseres Abends dummerweise nicht berücksichtigt habe – zu acht in unserer ersten Runde. Und ich bin mir sicher: Bei unserem nächsten Treffen am 27.03.2013 (Mittwoch; 19:30 Uhr) werden wir unseren Tisch vergrößern müssen!

Bis dahin, bis zu unserem nächsten Fliegenfischer-Stammfisch werden die meisten von uns bereits ihre ersten Ausflüge ans Wasser hinter sich gebracht haben. Neue Ruten werden getestet worden sein, neue Strecken ausprobiert. Es werden die ersten Geschichten zu erzählen und vielleicht auch schon ein paar Fotos zu bestaunen sein. Ich bin gespannt auf das, was Ihr zu berichten haben werdet!

Als Thema dieses Abends schlage ich das Binden von „Trockenfliegen“ vor, die dann hoffentlich im April schon gehäuft zum Einsatz kommen können. Aber natürlich seid Ihr auch herzlich Willkommen wenn Ihr nicht Binden mögt. Aber falls Ihr es bisher nicht ausprobiert habt und Interesse an der Herstellung eigener Fliegen habt, meldet Euch einfach bei uns! Wir bringen Euch das nötige Equipment mit und zeigen Euch, dass man – entgegen der Befürchtungen unserer Kellnerin vom gestrigen Abend – nicht einmal besonders geschickte Finger braucht, um fängige Muster herzustellen 😉

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Nächstes Treffen:

  • Wann: Mittwoch 27.03.2013, 19:30 Uhr
  • Wo: „Kapellchen“, Malmedyer Str. 17, 52066 Aachen