Anmelden & Gewinnen

11 03 2015

von Alex

Am kommenden Sonntag (15. März) geht FLYBEI mit neuem Design online. Wenn ihr euch bis dahin zu unserem neuen Newsletter auf www.flybei.de anmeldet, erhaltet ihr automatisch die Chance auf einen der folgenden Preise:

Gewinnspiel_2

1. Preis: Mycket Bra Chest Pack + Flexfit Camo Cap
2. Preis: Vibe 125 Line (head weight 19g) + Flexfit Burley Cap
3. Preis: Vibe 125 Line (head weight 19g)

Die drei Gewinner werde ich am 17. März bekannt gegeben und zusätzlich per Mail informieren. Falls ihr euch bereits angemeldet habt: Kein Problem! Ihr braucht euch nicht noch einmal anmelden, um an unserer Aktion teilzunehmen.

Viel Glück!





Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn

9 01 2014

von Alex

Frohes Neues! Bis wann ist es eigentlich üblich, dass man sich ein frohes Neues Jahr wünscht? Gibt es da irgendwelche Konventionen? Ab dem x. Januar ist Schluss! Ich weiß es nicht. Ich finde es jedenfalls durchaus noch angebracht, Euch auf diesem Wege einen guten Start in 2014 zu wünschen. Ich hoffe, dass Eure kleinen und großen Träume und Vorhaben – wie auch immer sie aussehen sollten – in Erfüllung gehen. Insbesondere hoffe ich, dass Ihr reichlich Zeit mit den Füßen im Wasser verbringen und Euch über den ein oder anderen Fisch, ob alleine oder mit Freunden freuen könnt!

Vielleicht habt Ihr Euch, wie ich auch, ebenfalls ein paar „konkrete Ziele“ gesteckt. Ich möchte in diesem Jahr z.B. ein europäisches Land besuchen, in dem ich bisher noch nicht gefischt habe. Ich bin mir noch nicht sicher wohin die Reise gehen wird, ich bin mir auch noch nicht sicher „wann“ und mit „wem“. Aber ich bin sicher, dass es großartig werden wird! Außerdem möchte ich in der kommenden Saison in Belgien eine wilde 70+ Bachforelle fangen. Ich weiß, dass es möglich ist und weiß wo es möglich ist. Im letzten Jahr hatte ich hierfür drei Chancen, die ich alle leider nicht nutzen konnte. In diesem Jahr werde ich mich gezielter vorbereiten und werde gerüstet sein. Hierfür habe ich mir z.B. eine bzw. zwei 6er Ruten zugelegt. Zum einen eine Guideline „LPXe“ und zum anderen eine gebrauchte „LeCie“. Ich bin gespannt auf den direkten Vergleich und natürlich auf die ersten Rotgetupften, die hoffentlich schon Mitte März den Blank ordentlich zum Biegen bringen werden. Ich habe mich bei der Rutenwahl bewusst wieder für ein 10ft. Modell entschieden, da ich hiermit nicht nur am Fluss unterwegs sein werde und dort die Schnurkontrolle auf größere Distanzen wesentlich leichter fällt, sondern auch am See fischen möchte. Meine 9ft. 5er hat mir zwar immer ganz gute Dienste geleistet, aber bei starkem Gegenwind in Ostvoorne macht die Klasse höher z.B. durchaus Sinn. Zudem lassen sich lange Nymphen-Vorfächer am Stillwasser dank der 30cm „mehr“ besser handhaben. Als Schnur habe ich mich schnell gegen eine „Presentation“ und nach langem hin und her zwischen einer „High Water“ und einer „4-Cast“ für letztgenannte aus dem Hause Guideline entschieden. Die „Presentation“ ist vielleicht für die Streamerfischerei am Fluss noch sehr gut geeignet, da sie schwere Tungstenköpfe problemlos ans andere Ufer befördert. Am See hat ihre kurze und knackige Keule aber schnell das Nachsehen wenn es darum geht, „weit“ raus zu kommen. Und manchmal muss es eben ein bisschen weiter sein 😉 Die „High Water“ hingegen hat genau hier ihre Vorteile, ihre 14m Keule ist aber vielleicht für manche Flussabschnitte etwas zu lang und ich bin kein Freund von Leerwürfen. Für die Trockenfliege mag die Schnur durchaus ok sein, aber der Gedanke an einen 5mm Tungstenkopf hat mich dann – neben dem recht happigen Anschaffungspreis von ca. 90 Euro – zur „4-Cast“ umschwenken lassen. Ihre Keule liegt mit etwa 11m zwischen den beiden anderen und ist vielleicht im Hinblick auf die beiden primären Einsatzgebiete der passende Kompromiss. Was nun noch fehlt ist eine Sinktip für die bestellte E-Spule. Hier bin ich mir noch unschlüssig ob ich (wie für meine 8er) zu einer „Sixth Sense“ von Airflo greifen soll, oder aber mit Blick auf breitere, tiefere Passagen am Fluss eher ein anderes Modell wählen soll (z.B. die „Streamer Max“ von Airflo). Falls Ihr einen konkreten Tipp für mich habt: Ich bin sehr interessiert und offen für Anregungen!

Ein weiteres Ziel – zumindest noch bis Ende Februar und somit bis zum Beginn der Hechtschonzeit – bleibt weiterhin der Meterhecht in der laufenden Saison. Mit den Stückzahlen seit September bin ich höchst zufrieden, gestern konnte ich in kurzer Zeit die Hechte 111 und 112 landen. Mit dem „Metern“ (ja, dieser neue Terminus hat sich mittlerweile in das Vokabular von Daniel und mir eingeschlichen) will es aber einfach nicht klappen. Dabei habe ich wirklich einige Mühen investiert und meine Tage am Wasser vor Sylvester noch auf 151 hochgeschraubt – somit mein bisher aktivstes Jahr überhaupt! Umso kurioser ist es, dass ein Bekannter, den ich kürzlich vom Spinn- zum Fliegenfischer bekehren konnte, prompt mit seinem ersten Hecht die magische Marke geknackt hat. Unverschämt, oder? Nein, es freut mich ungemein für ihn, da er zuletzt mit Wobbler, Jerk und Co meist leer ausgegangen ist. Außerdem zeigt es mir, dass die Chance auf eine Rasur an meinen Gewässern da ist und DAS ist doch schonmal beruhigend 😉

Noch ein Ziel ist weiterhin der stetige Ausbau meines Kurs- und Guidingangebotes. Es hat mich wahnsinnig gefreut, im letzten Jahr viele Neulinge ans Fliegenfischen heranführen zu dürfen, aber auch mit „alten Hasen“ an meinen Gewässern unterwegs gewesen zu sein. Es macht nicht nur unglaublich viel Spaß auch außerhalb der Universitätsgemäuer didaktisch aktiv zu sein, sondern ich lerne selber auch ungemein viel dazu, etwa über Methoden der Wissensvermittlung. Außerdem habe ich – insbesondere im Rahmen der mehrtägigen Trips – viele neue Bekanntschaften knüpfen und sehr interessante Menschen kennenlernen dürfen. Die Gruppe „Fliegenfischer“ in meinem iphone-Adressbuch ist jedenfalls stark gewachsen im letzten Jahr. Schön finde ich auch, dass der Kontakt mit den meisten bestehen blieb. Ich freue mich immer über jedes Foto Eurer gefangenen Fische oder über Eure kurzen Berichte vom Wasser – keep it coming! In 2014 möchte ich diesen Weg weitergehen und sehe den bereits fett markierten Kurs- und Guidingterminen in April, Mai und Juni mit Freude entgegen. Neben den Aktivitäten an heimischen Gewässern wird es auch wieder ins Ausland gehen, zum einen wieder mehrfach in die Niederlande, zum anderen aber auch wieder nach Österreich. Infos hierzu könnt Ihr jetzt schon per Mail erhalten oder aber in den kommenden Wochen/Monaten hier auf dem Blog. Darüber hinaus werde ich einen weiteren Trip anbieten, die Planungen laufen und sobald ich die Eckdaten habe, werde ich Euch informieren.

Von diesen Vorhaben abgesehen, werde ich hoffentlich im neuen Jahr ein ganz neues und facettenreiches Projekt auf die Beine stellen können. Hierzu kann ich leider noch nicht viel verraten, da ich noch Mitten in der Konzeption und in den Vorbereitungen stecke und einige Dinge noch nicht in trockenen Tüchern sind. Aber ich bin mit Eifer und Motivation dabei und hoffe, Euch bald mehr mitteilen zu können.

Mit Blick nach hinten auf die letzten Jahre und einem Blick nach vorne kann ich jetzt schon sagen, dass 2014 für mich persönlich das bisher spannendste werden wird. Zumindest DAS steht jetzt schon fest.





Der Meter-Bart

9 11 2013

von Alex

Die Forellensaison 2013 liegt nun bereits ein paar Wochen hinter uns. Wie die Zeit wieder verflogen ist! Ich erinnere mich noch genau an den kühlen Start im März bei leichtem Schneefall und an die ersten großen rotgetupften Fettflossen auf Nymphe und Streamer im eiskalten Wasser der belgischen Wallonie. Glück hat, wer jetzt noch an bestimmten Gewässern gezielt auf Äschen fischen darf. Ich versuche – wenn Pegel und Herbstwetter mitspielen – dies an unterschiedlichen Strecken in D und B zu tun, aber nicht mehr in der Regelmässigkeit der letzten Monate. Denn für mich, und wohl auch die meisten Fliegenfischer unter Euch, gibt es ein Widersehen mit den Salmoniden unserer Regionen erst wieder im Frühjahr nächsten Jahres. Die Fischerei auf Äschen vom verschneiten Ufer aus werde ich aber hoffentlich noch vorher erleben dürfen 😉

Rückblickend kann ich sagen, dass dieses Jahr aus fischereilicher Sicht unterm Strich für mich das beste bisher überhaupt war. Auch wenn die Wasserstände sehr unkonstant waren, habe ich so viele stattliche Bachforellen wie nie zuvor fangen dürfen. Über 20 Forellen hatten die Marke von 50cm überschritten, drei davon waren größer als 60cm. Auch die Äschenpopulationen der von mir befischten Gewässer haben sich weiter stark verbessert, dies belegen zahlreiche Fahnenträgerinnen über 40cm in meinen Augen eindrücklich. Zudem ist es schön zu sehen, dass die 3-jährigen Äschen mittlerweile selbstständig einen gesunden Nachwuchs im Gewässer produzieren können.

Seit Ende September/Mitte Oktober steht nun aber ein anderer Fisch im Fokus meines Interesses: wie in der Vergangenheit widme ich einen Großteil meiner freien Stunden in der kalten Jahreszeit Esox lucius. Ich kann es nicht anders sagen: Hechtfischen macht süchtig! Ich weiß nicht ganz genau woran es liegt, aber im Vergleich zu einem Ausflug an Rur oder in die Wallonie, ist die Vorfreude auf einen Hechttrip (und seien es nur 2-3 Stunden vor oder nach der Arbeit) immer besonders groß. Vielleicht liegt es an der Unberechenbarkeit der Hechte. Wenn ich in den Fluss steige weiß ich in etwa was mich erwarten und wie der Tag verlaufen wird. Richtige Überraschungen gibt es selten. Gerade zum Ende der Saison ertappe ich mich ab und an dabei, dass insbesondere das Fischen mit der Nymphe auf mich wie eine Art entspanntes „Routine-Programm“ wirkt. In beinahe meditativer Gelassenheit bewege ich mich stromaufwärts und fische Drift um Drift, wiederhole immer wieder die gleichen Bewegungsabläufe. Ganz anders das Hechtfischen. Ich vergleiche es gerne mit einer Fahrt in der Geisterbahn oder mit dem Schauen eines Horrorfilms: Du weißt, dass jederzeit etwas Plötzliches passieren kann, was Dich mit rücksichtsloser Entschlossenheit vom Sofa oder hier, aus der monotonen Bewegung des Strippens, reißen wird. Was Du aber nicht weißt ist, „wann“ es passieren wird. Dies resultiert meines Erachtens in einer unberechenbaren Spannungskurve und erzeugt eine ungewisse Atmosphäre, die ich bei keiner anderen Fischerei auf hemische Fische bisher erlebt habe. Es ist also vielleicht eine Sucht oder besser, eine aktive Suche nach einem plötzlichen Adrenalinausstoß – auch wenn dieser bei mir in den letzten Jahren mit Sicherheit etwas nachgelassen hat.

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96cm Kraft

Diese nervenkitzelnde „Fahrt in der Geisterbahn“ führte mich in den letzten Wochen an unterschiedliche Seen und Poldergewässer, vornehmlich in den nahen Niederlanden. Zwar ist das System des niederländischen Vispass auf den ersten Blick nicht ganz leicht zu verstehen (dazu in einem kommenden Beitrag mehr), aber für ein relativ geringes Budget stehen dem Fliegenfischer nach anfänglicher Orientierungsphase unzählige Gewässer zur Verfügung. Ich habe mittlerweile eine Sammlung von drei Lizenzen unterschiedlicher Provinzen (zzgl. Karten kleinerer Vereine) und könnte Jahre damit verbringen, alle aussichtsstreichen Wasser zu erforschen. Gefischt habe ich während meiner Besuche entweder gemeinsam mit Marc von unserem immer weiter aufgerüsteten DIY-Boot, oder aber watend im flachen Uferbereich. Mit den zunehmend fallenden Temperaturen ziehen die Hechte in den Seen jedoch immer mehr in die etwas tieferen Bereiche. Daher throne ich derzeit am liebsten gemütlich auf meinem neuen Bellyboot. Die Fischerei ist nicht nur sehr entspannt und ich habe im Vergleich zum „normalen“ Boot das Gefühl, noch dichter am Fisch zu sein, sondern auch die Scheuchwirkung ist sehr gering und ich habe unbeschränkte Möglichkeiten des Ein-/Ausstiegs ins Gewässer. Dies ist gerade an den Maasplassen interessant, denn die meisten Bootsrampen sind gebührenpflichtig (zwischen 5 und 18 Euro) und einige fischreiche Seen sind gar nicht erst an den Juliankanal bzw. die Maas angeschlossen.

Warum ein neues Bellyboot? Ich hatte doch bereits eines. Absolut richtig, aber zum einen haben sämtliche Reißverschlüsse meines alten, bedingt durch das Salzwasser vor Rügen und in Ostvoorne, mittlerweile ihren Dienst quittiert und zum anderen habe ich nun mit einem zweiten Boot die Möglichkeit, meine Hechtkurse und Workshops in den Niederlanden noch flexibler gestalten und weitere Gewässer anbieten zu können. Ich habe mich wie vor einigen Jahren wieder für das Guideline „Drifter“ entschieden, allerdings für die aktualisierte Version des Modells. Es ist meiner Meinung nach nicht nur optisch ansprechender, sondern hat auch in Sachen „Funktion“ eine Generalüberholung erhalten (zu den Unterschieden der beiden Modelle mehr in einem künftigen Beitrag). Fest steht, dass ich diesmal sorgfältiger darauf achten werde, nach jedem Kontakt mit Salzwasser das Boot gründlich zu reinigen 😉 In den kommenden Tagen wird das Drifter noch um eine Halterung für meinen Fishfinder (samt Batterie) und ein Stativ für meine Hero3 ergänzt. Auch denke ich über größere Flossen nach, nachdem ich zwei Mal mit Vincent von 0031 Flyfishing (sehr empfehlenswerter Blog!) fischen war und er mit seinen Flossen wesentlich schneller und entspannter unterwegs war.

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Entspanntes Fischen vom Bellyboot

Bisher habe ich mich vom Bellyboot an den Seen hauptsächlich auf die Uferzonen und die offensichtlichen Kanten konzentrieren müssen. Mit dem Echolot werde ich künftig aber auch die tieferen Regionen gezielt befischen und nach großen Räubern in der Nähe von Schwärmen kleinerer Fische Aussschau halten können. Für diese Taktik werde ich mir noch eine neue Sinkschnur zulegen, denn meine alte hat nach dem mehrmaligen Kontakt mit Schiffsschrauben nicht nur zahlreiche Macken, sondern auch grundsätzlich ein Sinkverhalten, welches kein perfektes Führen des Streamers erlaubt. Statt sich in einer geraden Linie auf Tiefe zu bringen, entwickelt die Schnur einen Bauch der beim Strippen das unwohle Gefühl verursacht, lediglich in diesen Bauch zu strippen. Vom Pulsieren meines Köders spüre ich, im Gegensatz zum Fischen mit der Schwimmschnur, gar nichts! Abhilfe soll hier die Sixth Sense Di7 von Airflo schaffen. Ich habe sie auf Vincents Rute geworfen und war begeistert! Die Sinkschnur zeigt Dank der sog. „density compensation“ keinen oben beschriebenen Effekt und besitzt zudem einen kaum dehnbaren Schnurkern, der das Setzen des Hakens selbst in 3-5 Meter Tiefe ermöglicht.

Apropos Tackle: Wer Flybei auf Facebook folgt (und noch regelmässiger informiert wird) hat mitbekommen, dass ich in diesem Jahr – seit langem – noch einmal einige Anschaffungen getätigt habe. Dies betrifft auch das Hechtfischen, denn mit der Guideline LPXe RS V2 in Klasse 8, allerdings in der blauen Variante, wurde meine Sage XI2 nach einigen Jahren treuer Dienste abgelöst. Im Vergleich zur Sage besitzt die Guideline ein wesentlich geringeres „gefühltes“ Wurfgewicht und eine sensiblere Spitze, welche das Laden der Rute insbesondere auf kurze Distanzen (z.B. in Poldergewässern) unterstützt. Auch bei der Rolle wollte ich Gewicht einsparen und habe meine Danielsson LW 6nine durch eine Guideline Haze V2 ersetzt. Ich besitze die Rolle mittlerweile in drei Größen und bin von Technik und Design absolut begeistert! Als Schwimmschnur war ich lange zwischen einer Guideline Bullet und einer Guideline Pike hin und her gerissen, habe mich letzten Endes aufgrund der noch kürzeren und agressiveren Keule aber für die Bullet (in Klasse 9) entschieden. Um die „Pike“ bin ich aber dann doch nicht ganz drumrum gekommen, denn sie bestückt nun eine E-Spule, allerdings als Sinktip. Eine fantastische Schnur von der ich restlos begeistert bin und nicht verstehen kann, warum ich so wenig darüber gelesen habe. Sie wirft sich so bequem wie eine Schwimmschnur und fühlt sich in der Führung des Streamers auch beinahe so an. Mit dem gewichtigen Unterschied, dass sie eine etwa 3 Meter lange bzw. kurze sinkende Keule (ich habe die SINK3, also 3 Inch/Sekunde, gewählt) und eine intermediale Runningline besitzt. Wenn man den Streamer damit unmittelbar nach dem Aufsetzen einstrippt, fischt man lediglich 50cm bis 100cm unter der Oberfläche. Wartet man jedoch ein klein wenig, kann man Tiefen bis maximal 3 Meter abdecken, ohne dabei den unmittelbaren Kontakt zum Streamer zu verlieren. Gerade bei starkem Wind und Wellengang, oder bei herbstlichem Laub auf dem Wasser meine derzeit erste Wahl und eine ideale Lösung zwischen Schwimm- und klassischer Sinkschnur. Ein weiterer Vorteil: Ich kann beinahe unbeschwerte Streamer, die sich noch leichter werfen lassen, im Gegensatz zur Fischerei mit der Schwimmschnur etwas weiter unter der Oberfläche anbieten. Dies ist an den flachen Poldergewässern in der kürzeren Vergangenheit sehr häufig erfolgreich gewesen.

Ohnehin ist die Fischerei auf Hecht bisher überaus positiv gelaufen, was gewiss auch am passenden Hechtwetter der letzten Wochen liegen mag. So konnte ich seit Ende der Forellensaison bisher 47 Hechte verbuchen – und selbstverständlich schonend, fehlende Widerhaken machen es möglich, releasen. Darunter waren natürlich einige Hechte unter 70cm aber auch ein paar über 80cm und ein sehr stattliches Exemplar von 96cm Länge. Leider hat dieses wohlgenährte Weibchen mich aber noch nicht von meinem Vollbart befreit, denn der wird erst wieder gestutzt, wenn die Metermarke geknackt ist. Obwohl… mittlerweile habe ich mich schon ein wenig dran gewöhnt. Einen „Meter-Bart“ wird es aber hoffentlich nicht geben. Der Winter ist ja noch lang und es sind bereits einige Trips geplant.





Test: Ruten der Klasse #4

7 02 2013

von Alex

Anlass dieses Blogbeitrags ist eigentlich nur das Erscheinen des insgesamt dritten Rutentests auf Yellowstoneangler.com. Nachdem in den letzten zwei Jahren bereits ausführlich Ruten der Klasse #5 und #8 verglichen wurden, waren vor wenigen Wochen die Ruten der Klasse #4 dran. Wie immer finde ich das Vorgehen der Macher in vielerleri Hinsicht sehr plausibel: Insbesondere aufgrund der einheitlichen und nachvollziehbaren Kriterien besitzen die Vorstellungen der unterschiedlichen Produkte tatsächlich den Charakter eines „Tests“. Beim Lesen der Texte habe ich mir dann noch einmal vor Augen geführt, wie im deutschsprachigen Raum Produkte getestet werden und wieder gemerkt, dass ich mich hierüber in der Vergangenheit schon öfter geärgert habe – oder zumindest Kritikpunkte und Verbesserungspotential gesehen habe. Darüber nachdenkend bin ich dann zu diesem Text gekommen…

 

„Die Schonzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem Fang und Tötung von Wild durch das Jagdgesetz verboten sind. […] In der Fischerei bezeichnet man allerdings als Schonzeit die Zeitspanne, in welcher die jeweiligen Fischarten laichen. Die Laichzeit ist von Art zu Art unterschiedlich, darum variieren die Schonzeiten über das ganze Jahr.“ (Wikipedia)

Wenn Fliegenfischer also im Winter von „Schonzeit“ sprechen, beziehen sie sich damit auf die Schonzeit der Forellen in den jeweiligen Regionen (z.B. in NRW: 20. Oktober bis einschließlich 15. März). Während die Rotgetupften sich also erholen dürfen, kann von einer „Schonung“ der Fischer hingegen während dieser Monate in keinster Weise die Rede sein. Weder die eigenen Nerven noch die eigene Geldbörse werden geschont: Zwar finden einige nach der Saison Ruhe während besinnlicher Stunden am Bindetisch, viele drängt es jedoch – obwohl draußen eisige Temperaten herrschen – immer wieder ins Freie, um Meerforelle, Hecht oder Huchen zu überlisten. Nebenbei wird dann auch noch – trotz der meist deutlich reduzierten Anzahl von Tagen am Wasser – das Konto strapaziert. Da werden Bindematerialien auf Messen gekauft oder im Internet bestellt (und zurück geschickt), da werden zahlreiche Informationen eingeholt und neue Gerätschaften angeschafft. Die meisten meiner Freunde treffe ich Mitte März dann mit neuen Ruten, Rollen, Wathosen, Watschuhen oder sonstigem (nützlichem oder weniger nützlichem) Zubehör am Flussufer.

Auf der Suche nach Informationen über eine etwaige neue Rute, zur Aufstockung des eigentlich bereits umfangreichen Sortiments in der eigenen Garage, vertrauen viele Fliegenfischer mittlerweile auf das Internet. Der Grund liegt wohl auch darin, dass es traurigerweise nur noch wenige Fachgeschäfte vor Ort gibt. Ich selber lebe beispielsweise leider in dieser Hinsicht in einem „schwarzen Loch“. Vielleicht liegt das Vertrauen in die (teils annonyme) Digitalität aber auch darin begründet, dass sich die Ratsuchenden „unabhängige“ Meinungen wünschen und sich nicht alleine auf die Anpreisungen der Händler – in ihrer Rolle als Verkäufer – stützen möchten. Eine Einstellung, die ich teilweise nachvollziehen kann. An dieser Stelle sei jedoch gleichzeitig betont, dass es durchaus auch zahlreiche Händler gibt, denen ich eine objektivere Sicht auf die Dinge zutraue. Händler, von denen ich weiß, dass Sie nicht nur „eine schnelle Mark“ machen möchten, sondern im Sinne einer nachhaltigen Kundenorientierung ehrliche Meinungen äußern und, hoffentlich vorrangig auf Basis von Erfahrungswerten, Verkaufsempfehlungen aussprechen. Meiner Ansicht nach ist dieser Weg der transparenten Kundenkommunikation ein wichtiger Stützpfeiler auf dem mittlerweile dicht besiedelten Markt der Fliegenfischerei und damit im fairen „Kampf“ um (Stamm-)Kunden.

Aber zurück zum Internet: Begibt man sich als Fliegenfischer(-neuling) auf die Suche nach einem Produkt ohne bereits sehr konkrete Vorstellungen zu haben – man weiß z. B. nur, dass es eine Rute der Klasse 4 sein soll – läuft man schnell Gefahr, von einer Informationsflut überrollt zu werden. Denn Meinungen gibt es in etwa so viele, wie Angebote in den zahlreichen Shops. Dabei scheint es gerade in den einzelnen Fachforen so zu sein, dass jeder die eigene Rute ohne Bedenken weiterempfehlen kann/möchte. Verständlich! Immerhin hat man sich selber für den Kauf der Rute entschieden. Geholfen wurde damit aber noch nicht. Daneben tummeln sich in diesen Teilöffentlichkeiten zum Glück aber auch jene, die z.B. durch unzählige Workshops, Kurse oder sonstige Tätigkeiten mit unterschiedlichen Gerätschaften in Kontakt gekommen sind. Aber woran soll man diese (verlässlichen) Beiträge erkennen, woran diese Personen festmachen? Hinzu kommt, dass einige dieser Experten so tief in der Materie sind, dass die Gefahr besteht, das Thema zu komplex anzugehen und im Endeffekt zu „verkomplizieren“. Es ist beeindruckend, die physikalischen Eigenschaften unterschiedlicher Blanks bei unterschiedlichen Belastungen differenzieren und beschreiben zu können. Meine ehrliche Anerkennung und volle Hochachtung. Auf manche wirkt diese Komplexität aber auch abschreckend. Das Stichwort lautet hier wie so oft „Adressatenorientierung“. Mit wem spreche ich? Welches Vorwissen ist vorhanden? Und natürlich: Was ist das eigentliche Anliegen des Ratsuchenden?

Über diese unterschiedlichen individuellen Einschätzungen hinaus, gibt es auch noch Produkttests. Teilweise finden sie sich in elektronischer Form den Fachforen angegliedert, teilweise werden sie aber auch im Rahmen klassischer Printerzeugnisse, also in Fachzeitschriften, kostenpflichtig anderen redaktionellen Artikeln zur Seite gestellt. Hierbei handelt es sich jedoch mehrheitlich nicht um „Tests“ im eigentlichen Sinne des Begriffs, sondern vielmehr um (teils sehr ausführliche und demnach durchaus auch informative) Produktbeschreibungen. Größtenteils wird aber diese primär deskriptive Textsorte von den meisten Autoren an vielen Stellen in Richtung einer persuasiven Textsorte – bis hin zur klassischen textbasierten Werbeanzeige – verlassen. Aus linguistischer Sicht manifestiert sich der Unterschied dieser Textsorten in einer Vielzahl sprachlicher Einheiten auf grammatischer und lexikalischer Ebene. Auf Wortbene gehören hierzu z.B. häufige Verwendung von Hochwertwörtern oder der gezielte Einsatz von Adjektiven bzw. Adverbien, mit denen die Eigenschaften eines Produkts nicht nur beschrieben, sondern insbesondere positiv konnotiert hervorgehoben werden sollen. Kritische Töne sind für das ungeschulte Auge und den weniger aufmerksamen Rezipienten nur schwer zu erkennen, lesen sich die (wenigen) weniger begeisterten „Tests“ doch eher wie Arbeitszeugnisse, in denen negative Wertungen nicht auftauchen dürfen und der Arbeitnehmer nur wohlwollend beurteilt werden darf. Auch dies ist letztlich nicht verwunderlich, werden die Forenbetreiber und Redaktionen doch für ihre Produkttests entweder von den Produzenten selber oder aber von den Zwischenhändlern gut bezahlt. Ohne Frage sind sich viele potentielle Käufer hierüber auch im Klaren und wissen die Tests reflektierend und sensibel zu behandeln. Stichwort: Medienkompetenz.

Was dennoch bleibt sind in meinen Augen zwei zentrale Versäumnisse der meisten „Tests“: Zum einen werden bei den meisten elektronischen Tests/Produktbeschreibungen/Produktempfehlungen/Werbetexten lediglich die aus dem Printbereich bekannten Ebenen „Bild“ und „Text“ verwendet. Ein großes Versäumnis in meinen Augen! Bieten sich doch gerade in Hypertexten mehr Möglichkeiten als in analogen medialen Umgebungen – z. B. die Einbettung von Videos oder der Einsatz von interaktiven Elementen in Sozialen Medien. Zum anderen fehlt es unterschiedlichen Produkttests in EINEM Medium (also beispielsweise in EINEM Forum oder in EINER Fachzeitschrift) oftmals an einheitlichen Testkriterien. Bei Rutentests meine ich hier natürlich nicht vordergründige Kriterien wie „Gewicht“, „Segmentierung“ oder „Preis“. Natürlich sind auch diese Angaben von Relevanz für einen etwaigen Kauf, sie finden sich aber auch schon auf den Webseiten der Hersteller. Was ich meine sind eindeutig definierte Kriterien die bei der späteren Verwendung der Produkte (z. B. der Rute) in der Praxis, also am Wasser, eine zentrale Rolle spielen. Ich will nicht lesen, dass eine Rute mit Nymphe, Streamer und Trockenfliege gefischt werden kann. Natürlich kann sie das! Aber ebenso natürlich gibt es von Rute zu Rute große Unterschiede in der Verwendung unterschiedler Köder und in der Anwendung unterschiedlicher Techniken. Ich will auch nicht lesen, dass der Tester die Schnur über die Rute bis ins Backing werfen kann. Natürlich kann ein sehr geübter Werfer das! Aber wo braucht man das? Wen interessiert das überhaupt? Mich jedenfalls nicht… Meiner Meinung nach sollten Tester im Internet – um über ihre Empfehlungen hinaus den Anschluss an die eigentliche Aufgabe dieser Textsorte wieder zu gewinnen – versuchen, mindestens in Hinblick auf diese zwei Aspekte ihre Tests zu ergänzen. (1.) Durch plausible, einheitliche und nachvollziehbare Kriterien wird eine Vergleichbarkeit gewährleistet. (2.) Die unterschiedlichen praktischen Einsatzmöglichkeiten des Geräts am Wasser sollten im Vodergrund stehen. Diese können durch den Einsatz medialer Möglichkeiten wie Videos zusätzlich veranschaulicht werden. Ich denke dass alleine hierdurch das Interesse und das Vertrauen vieler (neuer) Leser und somit potentieller Käufer gewonnen werden können.

Vor diesem Hintergrund abschließend nun noch der Hinweis auf den in meinen Augen – zumindest in vielerlei Hinsicht – positiv zu bewertenden neuen Test auf Yellowstoneangler (Ruten der Klasse #4). Natürlich handelt es sich bei den Machern gleichzeitig auch um die Betreiber eines Shops. Dennoch sind Aufbau, Durchführung und auch Ergebnisse des Tests (und somit auch die Informationen für den Leser) weitaus transparenter, als andere mir bekannte Beispiele. Zu betonen ist hier auch, dass es sich um mehrere Tester gehandelt hat, die die 20 Ruten unter verschiedenen Gesichtspunkten begutachtet haben. Was der Leser letztendlich also geliefert bekommt sind unterschiedliche Meinungen auf Basis gleicher Testkriterien.

Nun soll an dieser Stelle aber nicht der Eindruck entstehen, als müsse jeder, der auf der Suche nach einer Rute der Klasse #4, #5 oder #8 ist, nun den jeweiligen „Sieger“ in diesem fairen „Rennen“ kaufen. Nein, das ist nicht mein Anliegen. Daher verschone ich Euch auch mit einer Zusammenfassung des Tests an dieser Stelle. Vielmehr möchte ich gerade Neulingen den Rat geben, sich fundierte Informationen – aus unterschiedlichen Quellen – vor dem Kauf eines Produkts einzuholen und den oben kritisierten „Tests“ mit der selben Vorsicht und nüchternen Distanz zu begegnen, wie der Werbung für Zigaretten im Kino (etwas zugespitzt formuliert). Letztlich ist und bleibt die Wahl einer Rute oder anderer Produkte doch immer auch geprägt von den persönlichen (Design-)Vorlieben, der individuellen Nutzung und dem eigenen Geldbeutel eines jeden von uns. Und das ist auch gut so!





Fête de la Pêche à la Mouche 2013 – Fliegenfischermesse

5 01 2013

von Alex

Zum mittlerweile 18. Mal findet Ende Januar (26./27. Januar) die „Fête de la Pêche à la Mouche“ statt – eine jährliche Messe für Fliegenfischer nahe der belgischen Stadt Charleroi. In meinen Augen kein Ersatz, aber doch eine sehr sinnvolle Ergänzung zu den in Deutschland weit verbreiteten aber eher überschaubaren Messen unterschiedlicher Händler und Fachgeschäfte. Denn während die Veranstaltungen bekannter Onlineshops zwar durch eine private, persönliche Atmosphäre, eine meist gute Beratung und ein oftmals breites Tagesprogramm (Wurfvorführungen, Vorträge etc.) punkten, bestechen die Großveranstaltungen in Belgien, Holland oder Frankreich vorrangig durch ihre riesige Auswahl von Materialien. Hier findet man (fast) alles, was das Herz eines bindenden Fliegenfischers begehrt! In Charleroi z.B. bieten weit über 100 Aussteller an ihren Ständen Felle, Federn, Haare und sonstige Materialien an, von deren Qualität man sich gewöhnlich erst nach einer Online-Bestellung und der teils kostspieligen Lieferung an den heimischen Bindetisch überzeugen kann. Auch für diejeniegen, die Anfang des Jahres neue Anschaffungen wie Ruten, Rollen, Schnüre, Bekleidung oder Zubehör tätigen wollen, sei die Messe wärmstens empfohlen – zudem viele Händler an Messetagen attraktive Rabatte gewähren.

Ich werde mich in diesem Jahr allerdings auf ein paar wenige Materialien beschränken. Natürlich liebäugle ich immer noch mit einer 10 Fuß Rute Klasse 4 zum Nymphenfischen, natürlich würde ich mich vor einer kurzen Bachrute der Klasse 3 für Trockenfliegen nicht verschließen, natürlich hätte ich immer noch gerne eine zweite, kürzere Hechtrute, natürlich hätte ich auch nichts gegen zwei weitere Ersatzspulen für meine Salzwasserrolle… aber wirklich notwendig sind diese Anschaffungen nicht. Dennoch, mein letzter Kauf – eine Abel Super 5N – liegt mittlerweile auch schon zwei Jahre zurück… ach wir werden sehen was die Messe bringt 😉 Ich freue mich jedenfalls wieder auf den Besuch in Charleroi! Auch, weil ich wie in den vergangenen Jahren, mit ein paar Freunden durch die Reihen streifen, stöbern und fachsimpeln kann.

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Informationen „La Fête de la Pêche à la Mouche„:

  • Wann: 26.01.13 und 27.01.13
  • Wo: Rue du Président John Fitzgerald Kennedy, 150
    6250 Roselies (Aiseau-Presles), Belgien